Unserer Philosophie zur Folge sind dies Sorten, die perfekt harmonieren. Der Weissburgunder - die Eleganz, der Chardonnay - die Struktur. Anders als Veltliner und Welschriesling ist dieser Cuveé von der Säure her etwas niedriger, hat mehr Körper und zeichnet sich durch seine elegante Frucht aus. Teilweise im grossem Holzfass ausgebaut. Wenn Ihnen säurereichere Weine nicht bekommen, sehr zu empfehlen.
Österreich – Wo Wein (noch) Tradition hat
Ein Skandal und viel Brauchtum – die Weingeschichte von Österreich hat viele „Promille“. Dabei spielt auch weniger Starkes wie Bier in der Weinvergangenheit eine wichtige Rolle, sie vermiesten dem österreichischen Wein nämlich das Geschäft.
Kaiser Probus (232 bis 282 n. Chr.) führte in Spanien, Gallien und Grossbritannien den Weinbau ein – und auch in Österreich. Er erlaubte allen Ländern, eigene Reben zu besitzen. Karl der Grosse (748 bis 814 n. Chr.) setze dann die Weinbautradition fort und baute eine erste Verwaltung des Weines in seinem Herrschaftsgebiet auf. Struktur und Ordnung waren ihm wichtig – er legte gar Hygienevorschriften fest. Mit Füssen den Wein entsaften war in seiner Zeit ein Tabu. Doch die glorreichen römischen Zeiten waren irgendwann vorbei – die Macht übernahmen im österreichischen Weinbau vor allem Landsherren und Kirche. Das versuchten die Adligen und die Bürgerschaft zu durchbrechen, durch ihre Initiative wurden die ersten Weingärten gegründet. Der Höhepunkt des österreichischen Weinbaus war dann im 16. Jahrhundert, die Weinbaufläche war damals dreimal so gross wie heute: 150'000 Hektaren statt wie jetzt 50'000 Hektaren. Auf den Höhepunkt folgte der Niedergang. Das Bier wurde neues „Trend-Getränk“, hohe Abgaben waren an der Tagesordnung, auch wegen dem 30-jährigen Krieg (1616- 1648) wurde der Weinbau erheblich zurückgestellt. Die Gründung einer der ersten Weinbauschulen weltweit – das Klosterneuburg im Jahre 1860 – brachte den österreichischen Wein auch nicht auf Kurs.
Aufmerksamkeit erlangte Österreichs Wein erst 1985 mit dem Glykolwein-Skandal. Österreichische Winzer versetzten ihren Wein mit dem toxischen Diethylenglycol (Süssungsmittel und Geschmacksverstärker), um ihm mehr Körper zu verleihen – was dann von der Steuerbehörden entdeckt wurde und dazu führte, dass Millionen Flaschen Wein vom Markt genommen werden musste. Schaden nahm niemand. Die Reaktionen auf den Skandal waren besonders in Österreich enorm. Die Weingesetzte wurden derart verschärft und über Jahre hinweg so strikte kontrolliert, dass sie lange als strengste Richtlinien der Welt galten. Doch sie waren der entscheidenden Katalysator für die Produktion von Qualitätsweinen in Österreich.
Österreich ist auch heute kein „grosses“ Weinland. Die 2,5 Millionen Hektoliter Wein, die pro Jahr produziert werden, fliessen meistens in einheimische Münder. Der Inlandkonsum „verschlingt“ den produzierten Wein fast gänzlich selber. Vielleicht liegt das auch daran, dass Weinbau in Österreich fast ein kleines „Hobby“ der Einwohner ist. Rund 60 Prozent der Winzer besitzen weniger als einen Hektar Anbaufläche. Leitsorten sind in Österreich der Veltliner und der Rote Zweigelt, 65 Prozent Weisswein wird produziert. Obwohl die „vergangenen“ Zeiten in Österreich nicht immer glorreich waren, halten sich die Winzer strikt an einige Traditionen. So wird beispielsweise am 11. November - dem Martinitag - der Wein mit einem möglichst prominenten Paten getauft, damit der edle Tropfen einen wohlklingenden Namen hat.