Rotwein
Ein Glas Rotwein gehört in mediterranen Ländern zum täglichen Essen und zur Lebenskultur dazu. In der Schweiz wird Rotwein gerne zu einem besonderen Essen mit Freunden oder der Familie, an Festlichkeiten oder in anderen genussvollen Momenten getrunken.
Rotwein wird aus blauen Weintrauben hergestellt. Er unterscheidet sich aber nicht nur in der Art der verarbeiteten Trauben vom Weisswein, sondern auch in der Herstellung.
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Geschichte des Rotweines
Rotwein ist seit der Antike als unverzichtbarer und beschwingender Trank bekannt. Bei den Griechen und Römer galt er sogar als Heilmittel und wurde vor 2400 Jahren durch Hippokrates, dem berühmtesten Arzt des Altertums und "Vater der (modernen) Medizin", insbesondere bei Störungen des Herz-Kreislauf-Systems verordnet.
Anbaugebiete des Rotweins
Anbaugebiete
In fast der Hälfte der knapp 200 Länder der Erde werden Trauben angebaut, aus einem grossen Teil davon wird Wein erzeugt.
Der grösste Teil der Rebflächen findet man zwischen dem 40. bis 50. nördlichen und dem 30. bis 40. südlichen Breitengrad.
Für die Herstellung von sogenannten Qualitätsweinen sind ganz bestimmte klimatische und witterungsbedingte Voraussetzungen erforderlich.
Die weltweit grössten Weinproduzenten sind in den Ländern Italien, Frankreich, Spanien, Amerika, Argentinien und Australien zu finden.
Bekannte Rebsorten
Zu den bekanntesten Rebsorten gehören Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir (zu Deutsch ?Blauburgunder" / "Spätburgunder"), Shiraz (Französisch "Syrah"), Sangiovese, Tempranillo, Nebbiolo, Cabernet Sauvignon und Garnacha.
Was ist ein "Cuvée"?
Ein Cuvée (dt: Verschnitt) ist ein Gemisch von mehreren Rebsorten. Nicht selten ist ein "Cuvée" das Spitzenprodukt eines Weinguts.
Was ist der Unterschied zwischen Rotwein und Weisswein?
Für die Produktion von Rotwein werden dunkle Rebsorten mit bläulicher bis dunkelroter Farbe verwendet (siehe auch Herstellung). Der aus den Weintrauben gepresste Most ist hingegen hell.
Der wichtigste Unterschied zwischen Weiss- und Rotweinen besteht im Prozess der Gärung: Bei Weissweinen gärt nur der bereits gepresste Most. Bei Rotweinen gärt hingegen die gesamte Maische mit Schale und Fruchtfleisch. Dabei übernimmt der Wein die dunklen Farbstoffe der Trauben.
Herstellung Rotwein
1. Weinlese
Den richtigen Zeitpunkt für die Weinlese zu treffen, erfordert viel Feingefühl seitens der Winzer. Meist geschieht die Weinlese ab September. Sie kann aber gar bis in die Frostperiode hinein andauern.
Qualitativ hochwertige Weine werden oft von Hand geerntet. So können die Trauben schon während der Lese selektiert und schlechte Trauben aussortiert werden.
2. Maische
Nach der Ernte der Weintrauben werden sie in grossen Bottichen zerdrückt. So entsteht die Maische, ein dickflüssiges Gemisch aus Saft, Traubenschalen, Fruchtfleisch und Traubenkernen. Ziel des Maischens ist es, die Aromastoffe im Inneren der Trauben freizusetzen.
In traditionellen Betrieben werden die Trauben dazu auch heute noch mit den Füssen gestampft. In den meisten Weingütern passiert das Maischen jedoch maschinell mit Traubenmühlen.
3. Gärung
Für die Gewinnung von Rotwein gärt die gesamte Maische vor dem Keltern. So entsteht der Alkohol im Wein und er bekommt seine typische tiefrote Farbe. Die Maische wird dabei einige Tage bis rund vier Wochen lang unter Beigabe von Hefe in Holz-, Edelstahl oder Betonbehältern stehen gelassen.
4. Pressen
Nach der Gärung wird der Most in der Maische aus den restlichen, festen Bestandteilen gepresst und zum weiteren Ausbau abgegossen.
5. Ausbau und Reifung
Der bald fertige Rotwein wird nach dem Pressen mehrere Wochen - teilweise sogar Jahre - lang in Stahltanks und Holzfässern im kühlen Weinkeller gelagert. Bei dieser Reifung unter kontrollierter Sauerstoffzufuhr übernimmt der Wein bestimmte Geschmacks-, Farb- und Gerbstoffe des Holzes.
Richtige Flaschenlagerung bei Rotweinen
Haltbarkeit
Ist der Wein in Flaschen abgefüllt, kann man die meisten Rotweine bis zu fünf Jahre lagern. Einige Weine können jedoch bis zu 10 oder 20 Jahre lang reifen, bei seltenen Exemplaren sogar über 100 Jahre.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Weinkeller
Für eine optimale Lagerung von Rotwein wird eine Temperatur von rund 8-12° C und eine Luftfeuchtigkeit von 70-80% empfohlen. Ideal ist eine möglichst konstante Temperatur.
Starke Schwankungen sind weitaus schädlicher als eine etwas höhere, aber gleichbleibende Lagerungstemperatur. Erst ab etwa 20 bis 25 °Celsius wird die Lagerung von Wein problematisch, da die warmen Temperaturen die chemischen Prozesse beschleunigen, sodass die Weine frühzeitig altern.
Ruhige waagrechte Lagerung
Am besten lagern Sie Ihren Rotwein in einem dunklen und gut belüfteten Weinkeller oder in einem Weinklimaschrank. Eine waagrechte Flaschenlagerung ist dabei empfehlenswert, damit der Korken nicht austrocknet und undicht wird.
Offene Rotweinflasche lagern
Dem angebrauchten Wein sollte beim Aufbewahren möglichst wenig Sauerstoff zugeführt werden. Idealerweise verwendet man darum beim Wiederverschliessen spezielle Wein-Vakuum-Pumpen. Zur Not können Weinflasche auch mit dem Original-Korkzapfen wieder verschlossen werden.
Ist ein Rotwein geöffnet, behält er am Besten seine Qualität, wenn er verschlossen, ruhig und aufrechtstehend im Kühlschrank gelagert und innerhalb von 3 bis 5 Tagen getrunken wird.
Wenn Sie den Rotwein über mehrere Tage verteilt geniessen möchten, sollten Sie die Weinflasche jeweils gleich nach dem Einschenken wieder zurück in den Kühlschrank zu stellen. So werden starke Temperaturschwankungen vermieden.
Rotwein servieren
Dekantieren / Depot
Vor allem junge Rotweine oder Weine mit hohem Tanningehalt sollte man vor dem Weingenuss durch Dekantieren einige Minuten bis 2 Stunden atmen lassen. Dabei wird der Wein idealerweise langsam und ohne das Depot (den Bodensatz) in eine Karaffe umgefüllt.
Grundsätzlich bedeutet das Dekantieren, dass einem Wein durch das Umfüllen von der Flasche in eine spezielle Karaffe mehr Sauerstoff zugeführt wird. So gehen die Aromen des Weins auf. Je mehr Luft der Wein bekommt, desto intensiver entwickelt sich sein Duft und desto voller und vielschichtiger wird sein Geschmack.
Reife Rotweine sollten nicht oder nur zum Absetzen des Depots kurz vor dem Genuss dekantiert werden.
Trinktemperatur
Die Temperatur eines Weins hat einen grossen Einfluss auf den Weingenuss. Kräftige, volle Rotweine sollten idealerweise eine Trinktemperatur von 16 bis 18° C und leichte, tanninarme Rotweine von 14 bis 16° C haben. Rotweinen mit Zimmertemperatur schadet es daher nicht, sie vor dem Genuss etwas kühl zu stellen, denn bereits beim Einschenken erwärmt sich der Wein um ca. 1 bis 2° C.
Bei den meisten unserer Weine geben wir für Sie die entsprechende perfekte Trinktemperatur an. Ist der Rotwein zu kühl, setzt er seine Aromen nur schwach frei. Er kann dann eintönig und eher fad wirken. Wird er zu warm serviert, kommt der Alkohol stärker hervor und der Wein kann grob und eher plump wirken.
Mitentscheidend ist aber auch der persönliche Geschmack ? manch einer mag seinen Rotwein etwas kühler, ein anderer lieber etwas wärmer.
Aromen des Rotweins
Rotweine können über sehr komplexe Aromen und Geschmacksnuancen verfügen. Zu den ausgeprägtesten Aromen gehören beispielsweise Vanille, Mokka, Tabak, Kakao, Beeren (Erdbeere, Brombeere, Himbeere, Johannisbeere, Heidelbeere), Holznoten (Eiche, Kastanie, Zeder), Schokolade, Kirschen, Gewürznoten (Zimt, Nelken, Ingwer, Muskatnuss) und sogar Paprika.
Rezepte mit Rotwein
Rotweine werden unter anderem für Gulasch, Sauce Bolognese, Rinds- und Kaninchen-Bratensaucen, Glühwein, Winzerfondue oder allgemein in Rotweinsaucen verwendet.
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Kalorien im Rotwein
Die meisten Rotweine haben im Durchschnitt ca. 600 kcal pro Flasche (0,75l). Die verschiedenen Rebsorten variieren dabei nur geringfügig. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass ein Glas Rotwein à 1dl ungefähr 80 kcal enthält.
Der tägliche Kalorienverbrauch eines Erwachsenen hängt unter anderem vom Geschlecht, dem Körpergewicht und dem Alter ab. Dieser liegt durchschnittliche bei Männern bei ca. 2`400 kcal und bei Frauen bei ca. 1`900 kcal.