Apulien – Der Spätzünder Italiens
Der „Ort des ewigen“ Frühlings floriert. Zwar besitzt Apulien kein typisches
Wein-Aushängeschild, hat aber überall seine Finger drin. Und nimmt es sogar in Sachen
Wein mit Deutschland auf. Tief im Süden Italiens an der adriatischen Küste liegt ein Gebiet, das Holland (rein karthographisch) ähnelt. In den Hochebenen und im Flachland Apuliens wächst bei trocken-heissem Klima und sehr wenig Niederschlag der meiste
Wein Italiens. Nicht umsonst wird Apulien als „Weinkeller Italiens“ bezeichnet. Zusammen mit Sizilien produziert er den meisten Wein Italiens. Platz dafür hat Apulien genug: Mit 107000 Hektaren besitzt das südliche Wunderkästchen mehr Weinanbaufläche als ganz Deutschland. Tief verwurzelt in Kalk-, Lehm- oder Sandstein-Böden werden
Weine produziert, die vor allem in Form von Massenweinen und Industriealkohol weiterverkauft werden. Die Lage und das Klima eignen sich dabei besonders für gehaltvolle Rotweine. Hervorzuheben sind hier vor allem der Primitivo (in Kalifornien auch als Zinfadel bekannt), Negroamaro und die Traubensorte Sangiovese, die vor allem für die Produktion von Chianti verwendet wird und in Italien die häufigste Rebsorte ist. Schon der Dichter Horaz (65 v. Chr.) nannte Apulien den „Ort des ewigen Frühlings“. Auf das Weinbusiness scheint das zuzutreffen. Die Region hat sich in den letzten Jahren rege entwickelt und modernisiert – Apulien steht in voller Blüte.